Zur Person Maria Montessori

„Das Leben zu stimulieren, es jedoch frei zu lassen, sich zu entfalten, das ist die erste Pflicht des Erziehers.“

Maria Tecla Artemisia Montessori

Maria Montessori wurde 1870 in Italien geboren. Sie studierte Naturwissenschaften sowie Medizin und promovierte 1896. Pädagogische Erfahrungen sammelte sie mit entwicklungsverzögerten Kindern als Assistenzärztin in der Kinderabteilung einer psychiatrischen Klinik. Dort kam sie zu der Überzeugung, dass der Umgang mit den Kindern eher eine pädagogische als eine medizinische Aufgabe darstellt. Sie entwickelte darauf aufbauend ein Förderprogramm und didaktische Materialien, um das geistige Potential der ihr anvertrauten Kinder anzuregen und zu fördern.

Aufgrund großer Erfolge nutzte sie ihre Erfahrungen auch für die Arbeit mit regelhaft entwickelten Kindern. 1907 eröffnete sie in San Lorenzo, Rom das erste „Casa die Bambini“ - ein Kinderhaus, in dem sie etwa 50 Kinder aus sozial benachteiligten Familien betreute. Aus den dabei gewonnen Erkenntnissen entwickelte sie Prinzipien und Methoden, die heute mit dem Begriff Montessori-Pädagogik umschrieben werden. Sie bereiste bis ins hohe Alter viele Städte und Länder, um ihren pädagogischen Ansatz bekannt zu machen und um Ausbildungskurse zu veranstalten. Maria Montessori wurde zweimal für den Friedensnobelpreis nominiert. Sie verstarb mit 81 Jahren in den Niederlanden.

Freiarbeit

Die Freiarbeit ist das zentrale didaktische Prinzip der Montessori- Pädagogik. Die Kinder entscheiden selbst, welche Lernangebote sie annehmen, welchen Zeitrahmen sie verwenden, mit wem sie arbeiten und wo sie sich ihren Arbeitsplatz vorbereiten. Die freie Wahl der Arbeit gibt den Kindern die Möglichkeit, ihre sensiblen Phasen auszuleben und das eigene Tempo zu erkennen. Bei der Freiarbeit handelt es sich aber nicht um eine unbegrenzte Freiheit. Grenzen finden die Kinder in der vorbereiteten Umgebung, dem Material und dem Gemeinschaftsinteresse. Die vorbereitete Umgebung ist nach Maria Montessori eine wesentliche Voraussetzung für gelingende Entwicklung eines jeden Kindes.

Eine Grundausstattung des Montessori Materials ist in allen Räumen vorhanden. Es ist eine pädagogische Aufgabe, jedem Kind durch eine deutlich erkennbare Ordnung Sicherheit und Orientierung im Raum zugeben. Durch genaues Beobachten und Dokumentieren der pädagogischen Fachkräfte wird sichergestellt, dass genau die Materialien zur Verfügung stehen, die den individuellen Entwicklungsständen der einzelnen Kinder der Gruppe entsprechen, sie ansprechen, sie herausfordern und die Fortführung des Entwicklungsprozesses begünstigen.

Montessori-Material

Das Montessori-Material berücksichtigt den kindlichen Drang nach Bewegung, isoliert die wichtigste Eigenschaft, bietet eine Steigerung der Schwierigkeit, beinhaltet eine Fehlerkontrolle, die selbständiges, von dem Erwachsenen unabhängiges Arbeiten ermöglicht. Das Montessori-Material lässt sich in folgende fünf Bereiche einordnen:

Montessori-Material

Sprachmaterial

Das Sprachmaterial dient dem Aufbau des Sprachverständnisses sowie der Erweiterung des Wortschatzes und dem Erkennen von Buchstaben. Weiterhin können die Kinder erste Lese- und Schreiberfahrungen machen.

Zuletzt aktualisiert am 22.10.2023 von Contao Backend Admin.

Tägliches Leben

Die Übungen des täglichen Lebens dienen der Ausdauer, Konzentration, Bewegungskoordination und Selbständigkeit. Die zur Verfügung stehenden Materialien entsprechen der Größe des Kindes und regen zum Handeln an.

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Sinnesmaterial

Beim Sinnesmaterial handelt es sich weitestgehend um Gegenstände, die nach bestimmten physikalischen Eigenschaften wie Farbe, Form, Maße, Geruch, Temperatur oder Klang geordnet sind. Das Kind kann sich bei der Arbeit damit auf eine Eigenschaft konzentrieren und beginnt, Eigenschaften/Eindrücke zuordnen und zu strukturieren. Weiterhin wird die Entwicklung und Förderung aller Sinnesbereiche unterstützt.

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Mathematikmaterialien

Die Mathematikmaterialien dienen dem Aufbau des Zahlenverständnisses, der Einführung in das Dezimalsystem, der Anlage eines Mengenverständnisses sowie dem Erlernen der Grundrechenarten. Mathematische Gesetzmäßigkeiten werden anschaulich und begreifbar. Weiterhin ergibt sich die Möglichkeit zum Erlernen des Schriftbildes der Zahlen.

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Kosmischen Erziehung

Das Material zur Kosmischen Erziehung vermittelt dem Kind ein Bild von dem, was es unmittelbar umgibt und dass es ein Teil der Natur ist. Es soll von Anfang an erfahren, dass Alles ineinandergreift und dass Ordnung und Gesetzmäßigkeiten im Zusammenhang stehen. Dem Kind soll bewusst werden, dass der Mensch und die Natur in einer Wechselbeziehung stehen, wie auch die Menschen untereinander.

 

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Interkulturelles Lernen – Spanisch als Begegnungssprache

Hierbei wird die Sprache indirekt vermittelt, das bedeutet, es existiert kein Frontalunterricht. Die neue Sprache ist Teil des Alltags der Kinder in der Einrichtung. Im Vordergrund unserer Arbeit steht nicht die Vermittlung der Sprachfähigkeit, sondern das spielerische Entdecken und Ausprobieren der spanischen Sprache. Die Muttersprachler*innen unterstützen alles, was sie sagen, durch Gestik, Mimik und Bilder, so dass das Kind eine Verbindung zwischen Sprache, Objekt und Handeln herstellen kann. Ziel ist es, nicht nur der spanischen Sprache zu begegnen, sondern die Kinder auch mit den Kulturen, dem Brauchtum und dem Leben der Menschen Lateinamerika vertraut zu machen. Gemäß den Prinzipien der Montessori-Pädagogik basieren alle Angebote auf dem Prinzip der Freiwilligkeit.

 

Das Zusammenwachsen Europas, die Globalisierung und die Zuwanderung von Menschen aus anderen Kulturkreisen bringen neue Herausforderungen, aber auch großartige Chancen auf sozialem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet mit sich. Hierbei wird unter anderem dem Erlernen von Fremdsprachen eine hohe Bedeutung beigemessen. Fremdsprachenkenntnisse erlauben ein besseres Verständnis anderer Mentalitäten und vermitteln Einsichten in die Lebensgestaltung anderer Völker. In unserer Einrichtung bedeutet einer neuen Sprache zu begegnen, dass die pädagogischen Fachkräfte Deutsch, die Muttersprachler*innen ausschließlich Spanisch sprechen. Es wird das Prinzip „Eine Person - Eine Sprache“ genutzt. Das Ziel des Interkulturellen Lernens ist der Erwerb interkultureller Kompetenz.